Musik als Weltsprache
Schon seit Menschengedenken erklingt Musik in unterschiedlichsten Kulturen. Mit ihr werden traditionelle Feste begegnet oder Geschichten verschiedener Stämme erzählt. So verlangen bestimmte Anlässe Lieder, die in einer Kulturgemeinschaft geschätzt und meist mit konventionellen Instrumenten begleitet werden. Musik vermittelt dabei ständig Emotionen, assoziiert Bilder oder ruft Erinnerungen hervor. Unabhängig musikalischen Charakters und Sprache ist Musik eine Kommunikationsform, die weltweit verstanden wird. Es ist nicht einmal von großer Notwendigkeit einen Text zu verstehen oder seinen tieferen Sinn zu erfassen. Anders wie in den Naturwissenschaften ermöglicht Musik die Kreativität und lässt individuelle Interpretationen zu. Sie ist frei von Regeln des Verstehens und kann je nach Gefühlsempfinden, Wahrnehmung und Umwelt anders aufgefasst werden. Ihr Klang ist zeitlos, verliert nie an Aktualität und verbindet Gedanken, Ereignisse, Gefühle und vor allem Menschen. Musik ist eine Sprache für sich, die unabhängig der Ethnizität global verstanden wird.
Sie ist für uns inzwischen so selbstverständlich geworden, dass sie kaum wegzudenken ist. Ganz egal, wohin wir uns auch begeben, überall treffen wir sie an. Doch auch wenn sie manchmal nicht wirklich wahrgenommen wird, so hat Musik immer eine Wirkung auf den Menschen. Ob sie nun aufbauenden, entspannenden oder auch wohltuenden Charakter besitzt, unterstützt sie uns in allen Situationen oder Gefühlslagen. Besonders in der heutigen Zeit dringt Musik zunehmend in unseren Alltag ein und beeinflusst diesen erheblich. Als kleines Beispiel soll ein möglicher Tagesablauf dienen:
Wahrscheinlich beginnt der Morgen für fast jeden mit einer fröhlichen -oder vielleicht auch nervenden Weckermelodie, die hartnäckig an die Pflichten des anstehenden Tages erinnert. Langsam quält man sich dann aus dem Bett, um das Radio anzuschalten und einfach nur positive Energie mittels Musik zu tanken. Beim Joggen wird sich anschließend bei taktvoller Musik die nötige Motivation antrainiert, bis es schließlich gilt, dem Alltag tapfer ins Gesicht zu sehen. Auf dem Weg zur Arbeit begleitet Musik die Autofahrt. Nach einem anstrengenden Tag schlendert man zur Entspannung durch Bekleidungsgeschäfte oder man ist verabredet in einem Restaurant mit angenehmer Hintergrundmusik. Ist man dann endlich zu Hause angekommen, wird meist der Fernseher angeschaltet, der uns mit musikbegleiteten Werbungen, Castingshows, Konzerten, Spielfilme u.ä unterhält.
An jedem dieser Orte ertönt Musik, die jeweils andere Wirkungen besitzt. Beim Sport agiert sie als Antrieb, füllt die Leere beim Autofahren oder schafft am Abend einfach nur ein passendes Ambiente. Musik ist eine Art „Lückenfüller“, der uns in verschiedenen Situationen ein bestimmtes Gefühl verleiht und Ereignisse intensiver gestaltet.
Musik als Heilmittel
Bereits im Mittelalter setzte die Benediktineräbtissin Hildegard von Bingen Musik ein, um Heilungsprozesse zu entfesseln. Unter dem Motto: „symphonialis est anima“ - Die Seele ist symphonisch - versuchte sie, Zugang zur Heilung zu finden.
Und auch nach fast 800 Jahren ist die Musik in der Medizin ein Thema, das Menschen bewegt. So wird Musik in der heutigen Zeit in Therapien einverleibt, die besonders im Bereich der Psychotherapie sowie der Psychologie zum Einsatz kommen.
Musiktherapien
Klangschalentherapie / Klangmassage: Diese Art von Therapie ermöglicht es Menschen ihren Alltag für einen kurzen Moment auszublenden und sich von ihrem Stress zu lösen. Hierbei werden Klangschalen unterschiedlicher Größen auf den Körper gestellt und mit einem Klöppel angeschlagen. Je nach Größe und Wanddicke der Schalen übertragen die erzeugten Klänge Schallwellen auf den Körper, die vor allem der Stresslinderung sowie der Entspannung dienen. Körper, Seele und Geist sollen hierbei miteinander harmonisieren und in Einklang gebracht werden.
Rezeptive Musiktherapie:
Besonders die Neurologie macht sich diese Heilmethode zunutze. Alternativ wird sie auch als die passive Musiktherapie bezeichnet, da hier das Hören von Musik vordergründig ist. Dabei sollte das ausgesuchte Musikstück Vorstellungskraft, Erinnerungen sowie Gefühle wecken können.
Aktive Musiktherapie:
Die aktive Musiktherapie setzt vor allem das selbstständige Musizieren in den Fokus und soll die Klienten dazu veranlassen, Musik nach freien Stücken zu improvisieren. Große Verwendung finden hierbei die Percussion Instrumente wie Trommeln, Rasseln, Klanghölzer u.ä, da sie ohne Vorwissen eingesetzt werden können.
Fazit:
Musik ist ein treuer Begleiter, der uns in allen Lebenslagen zur Seite steht. Egal wohin wir auch gehen, treffen wir auf Klänge, die uns je nach Zweck entspannen, aufmuntern oder antreiben sollen. Um Musik zu verstehen, ist es nicht erforderlich, die jeweilige Sprache eines Liedes zu beherrschen, sondern all seine Sinne zu öffnen. Es werden stets Gefühle vermittelt, die Assoziationen herstellen oder Erinnerungen wachrüttelt. Sie verbindet Menschen unabhängig Religionen, Sprachen sowie Kulturgemeinschaften, weil sie Harmonie in sich trägt, die von jedem Menschen angestrebt wird. Musik ist eine Weltsprache, welche die Menschheit verbindet.